Direkt zum InhaltDirekt zur Hauptnavigation

Teufelskreise in Konflikten durchbrechen.
Wie steige ich aus?

Teufelskreise in Konflikten beenden
Konflikte haben die Tendenz zu eskalieren. Oftmals sind die Beteiligten in einem Teufelskreis verstrickt, ohne es zu wissen.

Dynamik in Teufelskreisen

Hier ein Beispiel von einem Ehepaar: Er werkelt gerne in seinem Hobbykeller. Die Frau beschwert sich, würde lieber mehr Zeit mit ihm verbringen. Er möchte sich den „Nörgeleien“ entziehen und zieht sich noch häufiger zurück. Sie beklagt sich noch mehr …

Aber auch im beruflichen Kontext kann es zu solchen Dynamiken bzw. negativen Abwärtsspiralen in der Kommunikation kommen. Kollege A ist recht gelassen und lässt sich Zeit mit dem Erledigen von Aufgaben. Kollege B ist angespannt und hat Sorge, dass ein Termin nicht eingehalten werden kann. Er erledigt die Aufgabe. A ärgert sich, dass B „die Dinge an sich reißt“ und lässt sich noch mehr Zeit oder lässt die Aufgaben – aus Trotz – ganz liegen, „da B sie ja sowieso erledigt“. B wiederum ärgert sich, dass A „die Dinge auf die lange Bank schiebt“. Und er wird noch nervöser und übernimmt noch mehr Aufgaben …

An diesen Beispielen wird deutlich: Beide erleben sich selbst jeweils "nur" als reagierend auf das Verhalten der jeweils anderen Person. Hierbei lässt sich nicht bestimmen, wer „angefangen“ hat, und ein Ende der Dynamik scheint nicht in Sicht: Der Teufelskreis schaukelt sich immer mehr hoch. Beide Parteien sehen sich als Opfer und glauben, gar nicht anders auf das „Fehlverhalten“ der anderen Seite reagieren zu können. Und in einem fortgeschrittenen Stadium reichen bereits Kleinigkeiten aus, um den Konflikt eskalieren zu lassen. Alarmsignale für einen Teufelskreis können Vorwürfe sein wie „Schon wieder hast du …“, „Nie tust du …“, „Immer machst du …“.

Aus dem Teufelskreis aussteigen

Das Wissen um Teufelskreise und ihre Dynamik ermöglicht es, aus ihnen auszusteigen.

Maßgeblich in Situationen wie den oben geschilderten ist, wie ich das Verhalten oder die Äußerungen der anderen Person bewerte bzw. interpretiere. In dem beruflichen Beispiel also: „Wie schön, B entlastet mich!“ oder „Wie ärgerlich, dass er immer alles an sich reißt!“ Meine Interpretation ruft angenehme oder unangenehme Gefühle hervor. Entsprechend unterschiedlich werde ich reagieren. Mache ich mir bewusst, wie ich bewerte, kann ich mich auch entscheiden, das Verhalten anders zu bewerten. Dann stehen mir auch andere Reaktionen zur Verfügung und ich kann überlegen, ob ich mich anders verhalte als bisher. Wichtig ist, den Automatismus zu unterbrechen und so aus dem Teufelskreis auszusteigen. Sobald Sie sich anders verhalten, wirkt sich dies auf das Verhalten Ihres Gegenübers aus. Die Abwärtsspirale kann so unterbrochen werden.

Einen Konflikt können Sie nur lösen, wenn Sie miteinander im Gespräch bleiben: Sprechen Sie mit Ihrem Konfliktpartner über den Konflikt. Erklären Sie Ihrem Gegenüber, was in Ihnen vorgeht: Wie wirkt sein Verhalten auf Sie? Welche Gefühle löst es aus? Interessieren Sie sich Ihrerseits für das Erleben und Empfinden Ihres Gegenübers. Hören Sie aufmerksam zu. Solch ein Gespräch kann hilfreich sein, um überhaupt zu erkennen, dass Sie sich in einem Teufelskreis befinden.

Und geben Sie nicht zu schnell auf. Bis Sie sich bewusst werden, dass Sie in einem Teufelskreis stecken, kann der Konflikt schon sehr verhärtet sein. Entsprechend viel Geduld und Ausdauer wird benötigt, um den Konflikt zu klären bzw. zu lösen. Als Mediatorin kann ich Sie dabei unterstützen.